Beschreibung und Informationen zur Haltung einer Graptemys ouachitensis ouachitensis – Ouachita-Höckerschildkröte
Infos zu der Art Ouachita-Höckerschildkröte
Die Ouachita-Höckerschildkröte ist eine von 14 Arten der Gattung Graptemys.
Durch ihr schönes Aussehen sind Ouachita-Höckerschildkröten sehr beliebt und werden als niedliche Babys aus Zuchtfarmen preiswert angeboten.
Haltung einer Graptemys ouachitensis
Die Graptemys ouachitensis sind sehr gute Schwimmer und so sollte das Aquarium ausfallen, groß! Weibchen werden bis zu 24cm groß, daher ist eine Kantenlänge von mindestens 150 cm zu empfehlen (größer ist natürlich immer besser). Selbstverständlich können Männchen oder kleinere Ouachita-Höckerschildkröten bei 100-120 cm Aquarium-Kantenlänge gehalten werden.
Der Wasserstand sollte so hoch wie möglich sein, damit die Tiere ausgiebig schwimmen können, absolutes Minimum ist jedoch die dreifache Panzerlänge als Wasserstand (ausser bei kleinen Nachzuchten!)
Ein gut dimensionierter Außenfilter sorgt für sauberes Wasser und erspart das häufige Wasserwechseln. Trotzdem sollten regelmäßig 25% gewechselt werden (ohne Außenfilter alle 3 Tage die Hälfte).
Die Ouachita-Höckerschildkröten fressen viel pflanzliches Futter. Eine Bepflanzung des Aquariums ist daher schwierig. Bei Jungtieren ist es aber durchaus möglich. Auch bei älteren Männchen kann eine Bepflanzung mit Glück gelingen. Weibliche Höckerschildkröten fressen hingegen jegliche Pflanzen auf.
Geeignet sind alle echten Unterwasserpflanzen, die im Zoohandel erhältlich sind.
Als Bodengrund kann Sand oder Kies genommen werden. Sand sollte aber bevorzugt werden, damit sich die Schildkröten eingraben können und sich wohlfühlen. Bei Kies besteht auch die Schluckgefahr, die man mit Sand umgeht. Ansonsten kann die Einrichtung einfach gehalten werden, zur Strukturierung sollten ein bis zwei größere Wurzeln oder Steine eingebracht werden.
Um in den warmen Monaten die Temperaturen zu erreichen sollte das Aquarium einen Heizstab beinhalten.
Ein trockenes Landstück/ Landteil ist bei diesen Sonnenanbetern zwingend notwendig. Für das Landteil ist eine Zierkorkröhre oder Korkrinde am besten geeignet, diese kann man zwischen der Front- und Rückscheibe einklemmen. Diese Landteile nehmen keinen Schwimmraum weg, unter dem Landteil können die Schildkröten hindurchschwimmen. Darüber sollte auch eine Metalldampflampe (HQI) leuchten, diese spendet der Schildkröte Licht, das benötigte UVA und UVB und man kann die benötigte Landtemperatur von 40°C erreichen. Wenn geschlechtsreife Weibchen gepflegt werden ist ein Eiablageplatz erforderlich, auch Weibchen die nie Kontakt zu Männchen hatten können Eier legen, diese sind dann jedoch unbefruchtet.
Die Temperatur im Wasser sollte im Sommer 23-26°C haben, im Frühling 15-20°C und im Herbst 20-5°C. Die Ouachita-Höckerschildkröte hält eine Winterstarre von Dezember bis Februar bei 4-6°C und sollte jeweils im Vormonat bei 5-9°C auf die Starre vorbereitet werden.
Die HID-Lampe (Metalldampflampe) leuchtet im Frühling 10-12 Stunden, im Sommer mindestens 12 Stunden und im Herbst absteigend 2-9 Stunden. Die exakten Werte bitte der Temperaturtabelle inkl. Beleuchtungsdauer entnehmen.
Gruppenhaltung ist bei den Ouachita-Höckerschildkröten schwierig, kann aber funktionieren. Mit Weibchen ist es deutlich leichter als mit Männchen. Allerdings ist die Einzelhaltung bei beiden Geschlechtern vorzuziehen!
Zur Haltung im ungeschützten Gartenteich sind Höckerschildkröten nur bedingt geeignet. Um sie dauerhaft oder zumindest zeitweise im Freien zu halten sind Gewächshäuser notwendig. Der Teich muss ganz oder zumindest teilweise im Gewächshaus sein, ein zusätzlicher Wärmestrahler wäre wünschenswert.
Ein mitteleuropäischer Gartenteich (ohne Gewächshaus) ist schlicht zu kalt für unsere nordamerikanischen Freunde. Das Problem ist weniger der kalte Winter, sondern vor allem die unbeständigen Übergangszeiten (Herbst, Frühling). In Nordamerika ist der Winter auch kalt, es wird jedoch im Frühjahr schneller warm und im Herbst schneller kalt. Außerdem ist der Sommer viel wärmer und die Sonne scheint jeden Tag länger als bei uns. Am besten hält man Höckerschildkröten nur in den Monaten Juni bis September im Teich. Für die Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst bieten sich große Aquarien oder auch die reine Gewächshaushaltung an.
Schutzstatus / Erwerb Ouachita-Höckerschildkröte
Für die Ouachita-Höckerschildkröte besteht kein Schutzstatus.
Ausgewachsene Abgabe-Schildkröten findet ihr im Bereich der Auffangstation
Verantwortungsbewusste Züchter vermehren diese Art nicht.
Größe / Geschlechtsunterschied Graptemys ouachitensis ouachitensis
Männchen bleiben mit 10 – 14 cm klein, wohingegen die Weibchen mit bis zu 24 cm größer werden.
Das Geschlecht ist erst mit ca. 2-3 Jahren zu erkennen. Die Kloake (gemeinsame Körperöffnung für Darm- Harn- und Geschlechtsorgane) ist bei Weibchen noch innerhalb des äußeren Panzerrandes und bei dem Männchen deutlich außerhalb. Männchen haben außerdem einen deutlich längeren und breiteren Schwanz als die Weibchen. Ein weiteres ausschlaggebendes Merkmal ist die Endgröße der adulten Höckerschildkröten, da Männchen deutlich kleiner bleiben als die Weibchen.
Verbreitung / Lebensraum Ouachita-Höckerschildkröte
Die Graptemys ouachitensis ouachitensis kommt wie alle Höckerschildkröten aus Nordamerika, ihr Verbreitungsgebiet liegt im Mississippi River – System und in angrenzenden Nebenflüssen, so auch dem Ouachita River.
Ernährung einer Graptemys ouachitensis
Graptemys ouachitensis sind Gemischtköstler, diese fressen ungefähr den gleichen Anteil pflanzliches wie fleischhaltiges Futter. Daher sollten immer genügend Wasserpflanzen als Futter zur Verfügung stehen. Auch fleischhaltige Kost darf nicht fehlen, geeignet sind z.B. Lebendfutter wie Würmer, Heuschrecken oder Garnelen. Aber auch Frostfutter (Mückenlarven, Shrimps usw.) und gelegentlich Pellets.
Wassertemperatur-Tabelle und Brenndauer der Wärmelampe/HID Ouachita-Höckerschildkröte
Referenz-Klimastationen Kansas City (Missouri) / Memhis (Tennessee) USA
Unterschiede in der Kopfzeichnung zwischen den drei, in Deutschland häufigsten, Unterarten.
Unterschiede in der Kopfzeichnung zwischen Graptemys pseudogeographica khonii und Graptemys pseudogeographica pseudogeographica sowie Graptemys ouachtinesis